Insbesondere im Alltag schaffen es viele Paare nicht, eine befriedigende Kommunikationskultur zu schaffen. Beispielsweise redet stets der eine, während der andere schweigt oder aber man kommt immer wieder in die gleiche Vorwurfs – und Streitspirale.

Bei wichtigen Themen wie Zusammenziehen, Heiraten, Kinderwunsch, Kindererziehung oder andern grundsätzlichen Fragen der Lebensführung kommt man nicht auf einen Nenner.

Eine Balance zwischen dem Gefühl von Freiraum, den jedes Individuum braucht und von Sicherheit in der Beziehung, ist für eine funktionierende Partnerschaft elementar. Eine Schieflage dieser Balance – häufig verursacht durch die Arbeitsaufteilung von Job und Familie - kann eine Partnerschaft massiv belasten.

Der berufliche Werdegang, Kinder, unterschiedliche Interessen und Belastungen oder aber unaufgearbeitete Probleme in der Paarbeziehung – Ursachen gibt es viele. Dabei steht ein Auseinanderleben im starken Kontrast zu dem heutigen Anspruch an Intimität in der Beziehung.

Sexuelle Unzufriedenheit ist heutzutage einer der häufigsten Trennungsgründe, wobei das Problem oft nicht offen angesprochen wird. „Guter Sex trotz Liebe“ heißt ein Buchtitel von Ulrich Clement, der eine mit diesem Thema verbundene Herausforderung treffend auf den Punkt bringt.

Ist ein Partner eine Außenbeziehung eingegangen, braucht man vor allem Zeit: Zeit auszuloten, ob und wie es weitergehen kann und Zeit zu verstehen und zu verzeihen. Zur Kanalisierung der Emotionen, Analyse und Aufzeigen möglicher Wege aus der Krise kann sich Paartherapie als besonders hilfreich erweisen.

Schicksalsschläge wie der Verlust eines geliebten Menschen, Krankheit oder Jobverlust stellen eine massive Herausforderung an die Partnerschaft dar. Was „in guten Zeiten“ funktioniert hat, kann in Gefühle von Unverständnis, Einsamkeit, Wut und Trauer umschlagen, da sich die individuellen inneren „Notfallprogramme“ der Partner als inkompatibel erweisen.